Über die Westersteder Märkte
Die schönste Zeit des Jahres wird in Westerstede gleich zwei Mal gefeiert: Am ersten Maiwochende findet der Frühjahrsmarkt und am ersten Novemberwochenende der Herbstmarkt jeweils von Freitag bis Montag statt. Neben diversen süßen und deftigen Leckereien, rasanten Fahrgeschäften und anderen Jahrmarktsattraktionen für Groß und Klein, sorgt ein musikalisches Rahmenprogramm für jede Menge Partystimmung auf dem Westersteder Albert-Post-Platz.
Historie
Der Westersteder Markt blickt bereits auf eine 200jährige Geschichte zurück.
Westerstede soll bereits seit ca. 1700 ein Marktort gewesen sein. Aber erst am 17. August 1785 erteilte der Herzog Peter Friedrich Ludwig zu Oldenburg durch ein Dekret Westerstede die Genehmigung zur Abhaltung von Jahrmärkten. Somit kann Westerstede offiziell seit über 200 Jahren auf seine Märkte zurückblicken.
Die Verleihung der Marktrechte war seinerzeit ein bedeutsames Ereignis, war doch ein solcher Markt früher häufig die einzige Möglichkeit Wirtschaftsgüter auszutauschen oder zu verkaufen. Der dann einsetzende Aufschwung in Westerstede und die immer stärker werdende Zunahme der Bedeutung Westerstede für den hiesigen Raum haben hier eine ihrer Ursachen.
Markttermine waren seit dem 18. Jahrhundert der erste Montag und Dienstag im Mai, ferner im Herbst die gleichen Tage Anfang November.
War im 18. Jahrhundert die beengte Passage im Kirchhof Westerstede ein Problem beim Durchführen der damaligen Märkte, so war der große Brand der 1815 ein Drittel der Häuser rund um die Kirche zerstörte, doch ebenfalls eine Chance für die Neuordnung. Der Platz vor der Kirche entwickelte sich zum Marktplatz.
Bis in die sechziger Jahre gehörten auch die Viehmärkte zum Bild des Jahrmarktes. Am 30.08.1965 beschloss der Verwaltungsausschuss, da seit Jahren bei den frühjahrs- und Herbstmärkten kein Auftrieb der Viehmärkte mehr erfolgte, dass eben diese aufgehoben werden.
Seit dem Jahr 1967 trägt auch der Ortsbürgerverein Westerstede mit zum Marktgeschehen bei. Viele damals gemachte Vorschläge sind beim heutigen Markt nicht mehr wegzudenken, wie beispielsweise der immer am Marktsonntag stattfindende Flohmarkt.
Die Erbsensuppe des Deutschen Roten Kreuzes, welches es immer Marktsonntags zur Mittagszeit gibt, wird überdies bereits seit dem Frühjahrsmarkt 1975 angeboten.
Seit dem Herbstmarkt 2013 wird der Alte Marktplatz nicht mehr in das Marktgeschehen mit einbezogen. Dies ist auf einen Beschluss des Marktausschusses zurückzuführen, der damit einem Vorschlag der Schausteller folgte.
Die Westersteder Jahrmärkte haben sich besonders in den letzten Jahren zu den größten des Ammerlandes entwickelt und sind dank der Bemühungen des Ortsbürgervereins, des Schaustellerverbandes und der Stadt zu einem bedeutsamen Wirtschaftsfaktor geworden.